Nach dem jüngsten Betrugsfall mit Bio-Puten ist eine intensive Diskussion um Konsequenzen für die Inspektionen für Bio-Lebensmittel entbrannt.
Öko-Kontrollstellen und zuständige Behörden der Länder erörtern aktuell Maßnahmen wie eine erhöhte Quote von unangekündigten Inspektionsbesuchen, auch im Rahmen der Jahresprüfung, eine verstärkte Nutzung von Cross-Checks und einen verstärkten Informationsaustausch zwischen Öko-Kontrollstellen. Solche Prüfkonzepte werden von der GfRS bereits seit mehreren Jahren erfolgreich eingesetzt.
Der Fall Franzsander zeigt jedoch eindrücklich, dass die Risikoausrichtung der Bio-Prüfung noch weiter verbessert werden muss. Hochspezialisierte Risikobetriebe und Unternehmensverbünde, die Risikoprodukte wie zum Beispiel Geflügelfleisch oder Eier erzeugen, müssen mit hoher Inspektionsfrequenz über den Jahresverlauf geprüft werden.
Auch Probenahmen und chemische Rückstandsanalytik zur Herkunftssicherung werden künftig einen wichtigen Beitrag zur Effektivitätsverbesserung des Zertifizierungsverfahrens leisten. Neben Pflanzenschutzmittel- und GVO-Analytik steht bisher jedoch nur ein sehr begrenztes Spektrum anderer analytische Methoden zur Verfügung. Um diese Situation zu verbessern, kooperiert die GfRS seit Anfang 2009 in einem dreijährigen Projekt mit dem FIBL und MRI an der Weiterentwicklung methodischer Ansätze zur Unterscheidung ökologischer und konventioneller Agrarprodukte.
Im Rahmen der vom MLV geförderten Initiative werden seit 2022 #Vernetzungsveranstaltungen in den Öko-#Modellregionen des Landes durchgeführt, Küchenbetriebe zur Einführung von Bio-Lebensmitteln gecoacht und weitere Bio-Leuchtturmbetriebe ausgewählt, die sich durch ihr besonderes Engagement für den Einsatz von ökologisch erzeugten Lebensmitteln hervorgetan haben.
Bei einer feierlichen Veranstaltung im Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Duisburg hat Ministerin Silke Gorißen drei weitere Betriebe als neue Bio-Leuchttürme ausgezeichnet 💬:
„Mit ihren innovativen Konzepten und ihrem herausragenden Engagement setzen der Mensa-Verein des Elly-Heuss-Knapp Gymnasiums in Duisburg, die Schulmensa Kevelaer des SOS-Kinderdorfs Niederrhein und das Galerie-Hotel Paderborn Maßstäbe für den Einsatz von Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung“, so die Ministerin. „Die Bedeutung der Außer-Haus- und der Gemeinschaftsverpflegung nimmt stetig zu. Umso wichtiger ist es, dass das Essen in Kantinen und Mensen nicht nur schmeckt, sondern auch nachhaltig ist.“
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